Fabulwinter 03 – Der Mann im Gewächshaus
12. Dezember 2474
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Ich konnte nicht raus. Der Sturm tobte zu stark.
Keine Nachrichten im Server des Netzwerks.
Ich hielt mich unter Tags meist in einem Gewächshaus auf.
Zeichnete, schaute dem Schneetreiben durch die Glasscheiben zu.
Erinnerungen meiner Vorgängerinnen tauchen auf in meinem Gehirn.
Die Nacht. Ich „erinnere„ mich an die Nacht.
Heute kam ein Mann. Er sprach mich an.
Sagte, dass er meine Einträge gelesen hat, aber nicht über den Server mit mir kommunizieren wollte.
Er hat mich gesucht. Und es war nicht schwer, so meinte er, mich zu finden.
Denn hier in dieser kleinen Stadt sprach es sich schnell herum, wo sich die Gastkünstlerin gerne aufhält.
Der Mann hat mir Daunenkleidung gebracht. Und spezielle Schuhe, mit denen man auch in extremer Kälte unterwegs sein kann. Er gab mir auch ein sehr altes Buch. Darin ist genau beschrieben, wie man in der Wildnis und bei großer Kälte überleben kann. Wie man eine Schneehöhle baut. Was man an Nahrung mitnehmen soll.
Der Mann meinte, in einigen Tagen wird der Sturm nachlassen. Ich soll gleich morgen alles vorbereiten und sofort aufbrechen, wenn sich das Wetter bessert.
Ich bat ihn um eine Kontaktmöglichkeit, damit ich ihm die Sachen später zurückgeben kann. Aber er meinte, er sei nicht erreichbar, ich kann die Sachen behalten.
Ich fragte ihn noch, ob er weiß, wer die Menschen sind, deren Spuren ich im Gelände gesehen hatte.
Er lächelte nur und meinte, Du wirst es bald erfahren
Dann verschwand er, so still wie er gekommen war.
Ich packe meine Sachen. Ich bereite mich vor.
Bald kann ich die Nacht in den Bergen erleben.
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