Fabulwinter 04 – Im Wald
14. Dezember 2474
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Ich bin heute gestartet. Der Sturm ließ, wie der Mann im Gewächshaus es prophezeit hat, nach.
Die Luft schneidet scharf. Aber es scheint, das Wetter wird besser.
Ich fand wieder diesen Holzstoß. Ich wartete.
Es kam ein Kind.
Vermummt.
Es fragte mich, wer ich sei.
Ich sagte, ich heiße Seráafia, und ob es hier wohne.
Ja, sagte das Kind. Es wohne hier. Zusammen mit anderen, die die Stadt nicht mögen.
Aber es dürfe keine Fremden mitbringen in die Siedlung. Sie alle möchten im Verborgenen bleiben.
„Warum lebt ihr hier?“, fragte ich.
„Weil wir die Stille mögen.“
„Aber ist es nicht schwer hier zu überleben?“
Das Kind verstand diese Frage nicht.
Ich hörte ein Knacken im Wald. Drehte mich um.
Irgendein Tier muss dort sein.
Ich wollte das Kind fragen.
Aber das Kind war plötzlich verschwunden.
Weiß unsere Welt, weiß das Netzwerk, dass es diese Menschen gibt?
Später, knapp vor der Dämmerung, wurde der Himmel fast klar.
Überwältigt bin ich von dieser Ruhe, von der Echtheit meiner Umgebung.
Da gibt es Windhauch.
Da gibt es das Knirschen des Schnees.
Da scheint es Menschen und Tiere zu geben.
Ich konnte das nicht für mich behalten.
Lief zurück zur letzten Station, die mehrere Stunden des Fußmarschs entfernt ist.
Nur dort kann ich senden.
Verbringe diese Nacht noch in der Station. Ich bin zu aufgeregt für eine Nacht da draußen.
Die Leiterin der Station, ich erzählte ihr alles, tat so, als verstünde sie nicht, wovon ich spreche.
Aber ich bin sicher, sie weiß, dass es da draußen Menschen gibt.
Morgen, morgen werde ich es wagen.
Und wenn ich die Nacht morgen überlebe, darüber berichten.
Meine öffentliche Facebook-Seite: Seráafia