Lost to regain 01 – Eine Wanderung
19. Mai 2016
,
Dieser Ort, der mich nicht mehr loslässt.
N 50,95595
O 11,51771
Seit acht Jahren denke ich immer an diesen Ort.
Hier beginnend, werde ich eine Wanderung machen.
Nach Norden gehen.
Das ist eine fixe Idee von mir, etwas Schicksalhaftes klebt an ihr, eine Begründung dafür kann ich vielleicht später einmal nennen.
Im Moment weiß ich nur, dass ich dorthin muss. Und da unser menschliches Gehirn sich nur ungern mit irrationalen Entscheidungen herumschlägt, hat mein Inneres inzwischen eine komplette Romankonstruktion erfunden, die es unabdingbar macht, dass ich durch Ostdeutschland wandere. In der Bahnstation Jena Paradies beginnend gehe ich zu „meinem“ Ort zwischen Weimar und Jena, wende mich dann nach Norden, gehe nach Leipzig über Berlin und hinauf bis nach Rostock.
Mein Atelier hier in der Müllerstraße in Innsbruck gleicht im Moment einem fragwürdigen Hobbyraum, so als lebe hier ein Mensch, der sich nicht entschließen kann, womit er seine Zeit verbringen soll. Ich nähe mir soeben ein Reisekostüm für diese Wanderung. Überall liegen Stoffe, Zubehör, Schnittmuster und unzählige verirrte Fäden herum. Dazwischen entsteht auf einem Stuhl das Lager für meine Wanderausrüstung – die Regenkleidung, der Kompass, die Landkarten.
Im Atelier sammle ich die Materialien und Werkzeuge für die Arbeit unterwegs. Das Gepäck muss leicht werden. Ich muss es tragen. 600 Kilometer weit. Ich nehme also nur wenig mit, doch dieses Wenige muss ausgesucht sein, kann also nicht von der Stange kommen, jedes einzelne Stück verlangt eine spezielle Zurichtung von mir.
Dabei dachte ich heute über meine Malerei nach. Darüber, wie ich unterwegs arbeiten möchte. Und dabei ist mir etwas aufgefallen, das ich bisher noch nie gebührend beachtete, worüber ich aber doch schon manchmal rätselte, warum nämlich meine Malerei so ruhig wirkt . Obwohl das nicht leicht zu verstehen ist, weil ich doch viel unterwegs und damit meist unter Zeitdruck arbeite. Und mich also notwendigerweise auch schnell für ein Sujet entscheiden muss. Aber meinen Arbeiten sieht man das nicht an. Meine Bilder sind keine Schnappschüsse, sondern ich zeige einen behutsam konstruierten Augenblick. Und heute ist mir dann der Gedanke gekommen, dass meine Motive auch so sind wie sie sind weil sie „wissen“, dass sie angesehen werden.
Dass ich sie also nicht so male, als würde ich sie ertappen beim Sein. Ich bin keine Vojeurin. Spiele mit offenen Karten. Bin eine beobachtbare Beobachterin.
Am 5. Juni ist die Abreise nach Jena – und der Beginn meiner Wanderung. Arbeitstitel: Lost to regain – Die Suche nach dem Paradies und wieder zurück?
Ich werde wöchentlich berichten.
Meine Wanderroute ist hier nachzulesen und ich werde sie bei eventuellen Verschiebungen oder Verzögerungen laufend aktualisieren. Ich bleibe diesmal also erreichbar. Und beobachtbar.
Der Kunstraum Innsbruck ist meine Partnerorganisation bei diesem Projekt.
Zur Unterstützung der Wanderung bieten wir diesmal die Bestellung einer Expeditions-Postkarte an! Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich an diesem Projekt beteiligen! Der Kunstraum Innsbruck wird für diese Aktion am Ende der Reise zwei Präsentationen mit jeweils persönlichem Reisebericht-Vortrag von mir veranstalten.
Folgende Expeditions-Postkarten werden angeboten:
- Expeditions-Ansichtskarte 25 €
Sie erhalten eine persönlich an Sie geschriebene Ansichtspostkarte von einem der Reiseorte. Weiters würden wir uns freuen, wenn Sie zur Präsentation nach der Reise in den Kunstraum Innsbruck kommen, damit alle Postkarten für einen Abend ausgestellt werden können. Es erfolgt auch eine Erwähnung Ihrer Unterstützung auf der Blogseite (außer, wenn unerwünscht). - Handgezeichnete Expeditions-Postkarte (10 x 15 cm) 150 €
Sie erhalten eine handgezeichnete und persönlich an Sie geschriebene Expeditions-Postkarte, die Sie im Kuvert verschickt erreicht. Weiters würden wir uns freuen, wenn Sie zur Präsentation nach der Reise in den Kunstraum Innsbruck kommen, damit alle Postkarten für einen Abend ausgestellt werden können. Es erfolgt eine Erwähnung Ihrer Unterstützung auf der Blogseite (außer, wenn unerwünscht).
Handgezeichnete Expeditions-Postkarte Beispiel
- Expeditions-Zeichnung (15 x 21 cm) 400 €
Sie erhalten eine DIN A5 große Zeichnung von einem der Reiseorte, die einem Tagesbericht der Expedition entspricht und Ihnen bei einem exklusiven Umtrunk mit Ihren Freunden bei Thüringer Würstchen, Spreewälder Gurken und einem persönlichen Expeditionsbericht im Kunstraum Innsbruck von Maria Peters überreicht wird. Es erfolgt eine Erwähnung Ihrer Unterstützung auf der Blogseite (außer, wenn unerwünscht).
Bestellungen bitte einfach bei Maria Peters per Mail
Oder über die Shopseite Shop
5 Kommentare
liebe maria, ganz toll wie du das angehst und aufbereitest!!! alles alles gute………..helmucho
Danke! Freu mich.
Maria
liebe maria,
da hast ja einiges vor dir. werde deine berichte gespannt verfolgen.
thomas
und alles gute
wollte ich noch sagen
Danke!